Annerkennung
Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH/ München
ama Architekturbüro Michael Auerbacher/ Burghausen
Bewertung Preisgericht:
Städtebau
Der Entwurf überzeugt durch eine einfache, tragfähige Komposition, die sich aus nur wenigen aber richtig gewählten Elementen zusammensetzt:
- Ein durchgehender Stadtboden („Stadtterrazzo“)
- Die Stadtbahndächer
- Zwei Baumhaine
Die Komposition ist einfach zu lesen und unterstützt sehr gut die angestrebte Fußgängerlenkung.
Objektqualität
Die Haltestellen sollen wie der Stadtboden aus Beton gefertigt werden. In die Betondächer werden große Glasflächen eingelassen. Vertikal eingestreute Glasscheiben schirmen die Haltestellen vom Straßenverkehr ab. Insgesamt sind so helle, gut nutzbare und mit ausreichendem Wetterschutz und Wartekomfort ausgestattete Haltestellen zu erwarten.
Auch die Freiraumgestaltung überzeugt. So gliedert sich der Platz in einen offenen Bereich vor dem Bahnhofseingang und baumbestandene Aufenthaltsbereiche nördlich und südlich davon.
Die Kombination des Baumhains im Norden mit der Funktion Fahrradabstellen irritiert allerdings. Die Lichtbänder im südlichen Baumhain überzeugt dagegen als kräftige einladende Geste.
Der Verfasser legt differenzierte Konzepte für die Stadtbodengestaltung wie auch für die Belichtung vor, die ebenfalls eine gute Aufenthaltsqualität wie auch eine Barrierefreiheit erwarten lassen. Auf eine visuelle Einbeziehung der Ebene E-1 / Passage wird allerdings verzichtet, das dortige Geschehen ist auf der Platzfläche mithin nicht erlebbar.
Nutzbarkeit
Die verherrlichenden Ausforschungen auf dem Platz selbst werden zufriedenstellend beeinträchtigt, besonders überzeugt die Ost-West biegende Zufahrt in die Tiefgarage für Radfahrer.
Große Probleme sieht die Jury allerdings bei der Erschließung der Passage und der Tiefgarage.
Die Klarheit und gute Aufenthaltsqualität auf dem Bahnhofsplatz wird in der Tat erst durch den Verzicht auf eine Tiefgaragenerschließung mit entsprechenden Treppen und Liften erreicht. Auch die Verbindung zur Ebene -1 ist stiefmütterlich behandelt: es fehlen Rolltreppen und eine Teppenüberdachung. Die Jury wertet diesen Verzicht als groben Mangel, der nur mit einer Einschränkung der Freiraumqualität behoben werden kann.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf arbeitet mit robusten Materialien und angemessenen einfachen Formen, so dass eine wirtschaftliche Umsetzung und Pflege möglich ist.